Mittwoch, 23. September 2020

Nächtliche Radtour

 

Sondentyp: RS41-SGP
SN: R2330669
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 23.9.2020 0Z
Timerkill: 5:00h
Track  Bremen und Radiosondy
Landestelle Vögelsen bei Bardowick, LAT LON: 53.267258,10.345048  Google Maps

Status: geborgen am 23.09.2020, 3:43 UT
Methode: Decodierung des GPS-Signals (TTGO)
 

Dies ist die dritte Radiosonde dieses Jahr, die ich in der Umgebung des Dorfes Vögelsen im Jahr 2020 gefunden habe; eine vierte liegt noch im Maisfeld. Wetterson.de hatte gerade sein Serversystem umgestellt, und so gab es keine Information zum Killtimer-Status. Ich hatte die Nacht über Mars fotografiert und war daher noch wach und konnte diese Information durch eigenen Empfang in Erfahrung bringen. Die Predictions litten unter falschen Winddaten. Wenn man die wetterson.de Daten nahm, lag die Landestelle im Wald, aber die Daten aus radiosondy.info gingen etwas tiefer und zeigten eindeutig, dass die Sonde auf freiem Feld lag. 

Ich bin mit der ersten S-Bahn losgefahren, war um 5:15 MESZ in Bardowick und stand 15 Minuten später mit dem Faltrad am Rand des Feldes - das glücklicherweise kein Maisfeld war. Es blieben noch 15 Minuten bis zum Killtimer, als ich die Position mit dem TTGO gesichert hatte. Die Bergung an sich war dann problemlos.






Auch wenn man sich in der Mitte von Nirgendwo am frühen Morgen befindet, ist man bei Anbruch der Dämmerung nicht allein. Aufpassen muss man im Schein der Fahrradlampe auf die große Anzahl gut getarnter, weil dunkel gekleideter Jogger auf Straßen und Radwegen. Ich hatte mein Rad etwas nördlich der Landestelle an ein Verkehrsschild gekettet, dort wo ein asphaltierter Fahrweg in die Hauptstraße einmündete. Als ich meine Beute gerade in die Fahrradtasche stecken wollte, kam ein Auto den Fahrweg heruntergefahren und bog mit Tempo 80 und leicht quietschenden Reifen in die Hauptstraße ein - irgendeinen Blick auf die durchaus gut frequentierte Vorfahrtstraße kann der todesmutige Fahrer aufgrund der Knickhecken nicht geworfen haben. Die Szene erinnerte an eine Verfolgungsjagd, aber ohne Verfolger. Dagegen war mein eben gewonnenes Wettrennen mit dem Killtimer doch wunderbar entschleunigt.

Egal, ich genoss danach erst recht die Fahrt durch die Morgendämmerung auf dem Weg nach Bardowick zum Zug. Das Frühstück und der starke Kaffee zuhause lockten.

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