Sonntag, 2. Oktober 2022

Schlägerei auf dem Weg zum Baumlander


Sondentyp: RS41-SGP
SN:
 
U1430713
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 02.10.2022 00:00Z
Track radiosondy
Maximale Höhe: 33997 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit
: 4.76 m/s

Landegeschwindigkeit:
8.8 m/s

Landestelle:
Harburg (Außenmühle)  LAT, LON:
53.44848,9.97264 Google Maps
Status:
Geborgen am 02.10.2022, 5:37 UT

Methode:
GPS-Decodierung per TTGO (RDZsonde). Baumlander, nach Entfernen des Fallschirms am Boden.
 
Diese Norderneysonde landet am Sonntagmorgen direkt am Außenmühlenteich in Harburg. Die Prediction liegt im Wald. Leider schaffe ich es nicht mehr, in den Zug zu springen. Der Folgezug hat massive Verspätung - Folgen eines vorausgegangenen Polizeieinsatzes. Ein Security-Mensch in der Bahn kommentiert trocken: "Wahrscheinlich das Übliche". Morgens vor 6:00 ist das in Hamburg fast schon die Regel. Warum? Das wird auf dem Weg nach Harburg deutlich.
 
Kurz bevor die S-Bahn in Harburg einfährt, plötzlich Geschrei 20 Meter hinter mir am anderen Ende der Großwageneinheit! Ein Typ mit Migrationshintergrund schlägt auf einen anderen Zeitgenossen massiv ein. Was ich toll finde: Sofort stürmen ca. 15 Leute zum Ort des Geschehens und trennen die Streithähne. Jetzt hat natürlich das "Opfer" natürlich Oberwasser und provoziert entsprechend:  "Kanacke!!", worauf (wie soll es anders sein) der "Täter" mit einem markigen "Hurensohn" antwortet. Beide verlassen in Harburg den  Wagen, werden aber weiterhin von beherzten Mitbürgern getrennt. Was auf dem weiteren Weg der beiden durch den Harburger Bahnhof und außerhalb noch alles passiert sein könnte, weiß ich nicht... Hoffentlich war kein weiterer Polizeieinsatz nötig...Jedenfalls sind abends die Strecken zur "Meile" und morgens die Routen von der "Meile" für Unbeteiligte nervig.

Ich sehe zu, dass ich den Bus nach Marmstorf erwische. Als ich am Marmstorfer Weg aussteige, hat der TTGO sofort eine Position. Kurze Datenanalyse ergibt: Ca. 20 Meter über dem Boden. Das habe ich schon beim Blick auf die Satellitenansicht der Vorhersageposition befürchtet.

Das Waldstück am Außenmühlenteich stößt direkt an ein Spielplatzgelände. In den Wipfeln der Bäume behindert dichtes Laub den Blick nach oben, auch die ultrahelle Lampe nutzt nichts. Ein Weg führt auf das Spielplatzgelände hinab. Allerdings endet er am Zaun. Drüben kann ich Ballonrest und Fallschirm im Baum hängen sehen. Man sollte ausprobieren, was passiert, wenn man dieses Gegengewicht abschneidet. Vielleicht kommt die Sonde dann freiwillig runter?
 
Der Spielplatz ist nach einem längeren Weg über den Marmstorfer Weg zugänglich. Die Reste hängen nur ca. 3-4m hoch. Ob man am Fallschirm ziehen sollte? 
 
 
 
Mit Bedenken ziehe ich die Reste mit der Stange ein wenig herab, worauf aus Sondenrichtung ein leises Klötern erschallt. Hing die Sonde oben im Wipfel und ist heruntergefallen? Nach Abschneiden gleitet die Schnur gaaaanz langsam in die Höhe. Das lässt etwas Optimismus aufkommen.

Ich wandere zurück zur, Landestelle. Dort erscheint auf den ersten Blick leider alles unverändert. Der TTGO zeigt jetzt allerdings eine 20m niedrigere Höhe an als vorhin! Das wäre am Boden oder sehr bodennah! Erst nach 5 Minuten Suche erkenne ich auf dem Waldboden einen kleinen weißen Fleck und auch die Schnur, die senkrecht in die Höhe zielt.



Erstaunlicherweise lassen sich die letzten 20% der Schnur nicht einholen, ein Versuch endet mit Riss. 

An der Bushaltestelle müsste ich noch 20 Minuten warten. Also geht es zu Fuß zurück zum Bahnhof Harburg Rathaus. Allerdings erwischt mich auf dem Weg ein starker Gewitterschauer. Die Bahnfahrt nach Hause gelingt ohne besondere Vorkommnisse, und ein gutes Frühstück und starker Kaffee wecken daheim die Lebensgeister. 







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