Sondentyp: RS41-SGP
SN:
U2330457
Frequenz: 405.3 MHz
Timerkill: keiner
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 28.10.2022 00:00Z
Track wettersonde.net
Maximale Höhe: 33903 m
Durchschnittliche Aufstiegsgeschwindigkeit: 4.95 m/s
Landegeschwindigkeit: 8.3 m/s
Landestelle: Tanneneck (Quickborn) LAT, LON: 53.75786,9.93546 Google Maps
Status: Geborgen am 28.10.2022, 5:15 UT
Methode: GPS-Decodierung per TTGO (RDZsonde). Sonde am Wegrand bodennah; Fallschirm mit Stange aus Eiche geborgen
Diese Sonde landet am Freitag Morgen nur 800m von der AKN-Station Tanneneck. Ich bin noch nicht sicher, ob ich spontan losfahren soll und entscheide mich dagegen. Nach etwas Schlaf schau ich noch einmal auf Radiosondy: Die Sonde ist noch da. Man könnte schnell mal hinfahren. Google Maps zeigt allerlei Bäume der Landstelle und einen Fußweg, der direkt dort hinführt. Die Tatsache, dass Kurts Antenne sie nach der Landung nicht hat, spricht eher für eine bodennahe Lage. Ich nehme aber sicherheitshalber die 14m Stange mit. Das Rad brauche ich für die kurze Strecke nicht.
Schon im Zug lokalisiert der TTGO die Sonde. Auf Bodenhöhe, und noch dichter am Fußweg als vorhergesagt. Am Bahnhof Tannenhof geht der Weg an der Bahn entlang. Ich laufe ein paar Hundert Meter auf der falschen Seite und muss dann ganz zum Bahnhof zurück. Gegen 7:00 bin ich dann an der Landetelle.
Die Bäume sind hoch. Instinktiv gucke ich nach oben. Ich muss ein paar Minuten suchen, als ich am östlichen Wegrand die Schnur in den Brombeeren verschwinden sehe. Die Sonde steht aufrecht unmittelbar auf Bodenhöhe.
Auch den Fallschirm habe ich schnell lokalisiert. Er hängt in etwa 6-7m Höhe an einer Eiche. Leider stört ein recht hohes Gitter, welches den Weg vom Gelände des gemeindeeigenen Rückhaltebeckens abtrennt.
Einer der Anwohner kommt rausgelaufen und will wissen, was ich da mache. Nach einer kurzen Erläuterung will er mir gleich seinen Apfelpflücker leihen und ermuntert mich, doch unbedingt über den Zaun zu klettern, da drüben doch nur Gemeindegelände sei. Das Gitter ist aber nicht so einfach zu übersteigen, und außerdem vermeide ich generell solche auffälligen und sublegalen Stunts. Ich glaube, der Gute ist wegen meiner Beratungsresistenz ein wenig genervt. Das sollte mit etwas Stangenmikado auch vom Wegrand aus gehen. Allerdings ist es immer ein wenig nervig, mit einem GFK-Mast schräg anzusetzen, weil der sich dann ziemlich stark durchbiegt. Beim dritten Versuch kann ich den Ballonrest einhaken und somit auch den Schirm und die Schnur bergen.
Ich packe gut gelaunt meine Sachen zusammen und mache mich auf den Weg. Da kommt mir ein Mann entgegen. Schon von Weitem verraten Gang und Blickrichtung, dass er aus dem gleichen Grunde hier ist wie ich. Mein Codewort lautet: "Radiosonde?!" Seine ebenfalls leicht fragend geäußerte Parole: "Astrohardy?!" bejahe ich. "Die Sonde sendet aber nicht mehr". "Nö, die habe ich gerade eben abgeschaltet".
Axel alias DB7XO kennt diesen Blog. Obwohl wir uns nie begegnet sind, haben wir schon einen gemeinsamen Sondenfund. D18081169, eine DFM09 aus Munster Süd, hatte er im Raum Lüchow lokalisiert, konnte aber die Sonde nicht aus dem Baum bergen. Als ich ein paar Tage später, seine Koordinaten nutzend, die Landestelle besuchte, war sie ganz auf Bodenhöhe abgesackt, und ich konnte sie einfach abpflücken. So wie heute war auch damals die Fallschirmbergung der aufwändigere Part. Da ich die Sonde nur aufgrund seiner Vorarbeit gefunden hatte und er einfach auch riesiges Pech gehabt hatte, hatte ich ihn als Co-Finder eingetragen. Letztes Mal konnte ich mit der Sonde abziehen, dieses Mal erhält er zum Dank meine heutige Beute. Zu meinem unangehmen Erlebnis an der Landestelle konnte er beitragen, dass er bei seinem Besuch das Gefühl gehabt hat, dass sich da Leute rumdrückten, die ihn beobachteten...
Auch stellt sich heraus, dass er in Altona wohnt, und so erhalte ich netterweise einen Lift nach Hause. Unterwegs tauschen wir Handynummern aus, so dass er sicher demnächst auf der Whatsappgruppe mitschreiben kann.
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