Samstag, 1. Dezember 2018

Unfreiwillige Kaltsondensuche


Sondentyp: RS41-SGP
SN: P2620970
Frequenz: 404.10 MHz
Startstation: Norderney (WMOID:10113)
Flugdatum: 01.12.2018 0Z
Track  Polen (radiosondy.info)       eigene Daten
Landestelle  Tangstedt, LAT LON:53.756206, 10.101280  Google maps
Funddatum 01.12.2018, 03:50Z
Gefunden durch Predictions aus eigenem Empfang und aus radiosondy.info

Diese Sonde flog mitten in der Samstagnacht in das Hamburger Gebiet ein. Ich konnte den Flug auf meinem Balkon mit einer Yagiantenne bis kurz vor der Landung verfolgen. Auch auf der polnischen Seite Radiosondy.info gab es wieder sehr gute Daten, die sogar noch ein paar Meter tiefer gingen. Eine kurze Tawhiri-Prediction ergab eine Landestelle auf freiem Feld zwischen Tangstedt und Kayhude. Es stellte sich heraus, dass die U1 die gesamte Nacht auf Samstag inzwischen bis Ohlstedt fährt, nur 9 Fahrradkilometer entfernt. Also rasch das Rad aus dem Keller geholt und dort hingefahren. Das ganze war gleich der erste Praxistest einer neuen Fahrradlampe. Man konnte bis ca. 200m an die Landestelle auf einem asphaltierten Feldweg herankommen. Es war stockdunkel und sternenklar, der abnehmende Mond war die einzige Lichtquelle. Also rasch Rechner, Antenne und SDR-Empfänger aus dem Rucksack holen. Antenne war da. Rechner auch. Empfänger nicht. Den hatte ich nach der Empfangsaktion auf dem Balkon vergessen, wieder in den Rucksack zu packen. Meine Flüche hörte nur der Feldhase...

Aber es sollte auch ohne Empfang gehen. Was ich dabei hatte, war das Handy-Navy und eine sehr helle Taschenlampe (1200 Lumen). Mit der kann man eine ganze Koppel ausleuchten, die Prediction sollte recht gut stimmen, und das Gelände war recht übersichtlich. Ich stand direkt am Rand einer Koppel, die durch 2 Reihen Stacheldrahtzaun abgegrenzt war und war nur 30m von der Prediction entfernt. Auf meiner Seite war nichts auszumachen, und die vorhergesagte Position lag eigentlich auch "drüben". Dort sah man im Schein der Lampe ein 100m entferntes verdächtiges Objekt liegen, das von der Größe her durchaus ein Fallschirm sein konnte. Die Distanz passte angesichts der Flugrichtung und einer 50m langen Sondenschnur ganz gut zur Prediction. Restzweifel blieben, weil ich die Sonde selbst, die näher sein sollte, nicht ausmachen konnte. Auch war da weiter westlich ein ähnlich großes Objekt, welches aber weghoppelte....

Von der Straße aus gab es einen bequemen Zugang, und meine Vermutung bestätigte sich. 


Als ich nach der Radrückfahrt und einer knappen Stunde in der U-Bahn wieder zuhause eintrudelte, war es immer noch dunkel.



Übersicht über alle Sondenfunde hier
Karte aller Sondenfunde hier