Sondentyp: RS41-SGP
SN: P2120789
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 19.06.2019 12Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen
Fundstelle Curslack, LAT LON: 53.445945,10.223347 Google Maps
Status: GEFUNDEN am 19.06.2019, 16:38 Z
Methode: Tawhiri-Prediction auf Basis der Daten von wetterson.de
SN: P2120789
Frequenz: 405.7 MHz
Startstation: Bergen (WMOID:10238)
Flugdatum: 19.06.2019 12Z
Timerkill: 5:00h
Track Bremen
Fundstelle Curslack, LAT LON: 53.445945,10.223347 Google Maps
Status: GEFUNDEN am 19.06.2019, 16:38 Z
Methode: Tawhiri-Prediction auf Basis der Daten von wetterson.de
In dieser Sondenbergung war von Anfang an der Wurm drin. Die
Sonde landete, als ich noch auf Arbeit war. Das S-Bahn-System stand aufgrund
einiger Betriebsstörungen schon den ganzen Tag kurz vor dem Kollaps. Von der
Arbeit ging es in einer überfüllten, verpäteten S-Bahn nach Hause. Dort griff
ich mir erst einmal meinen Sondenjäger-Rucksack, um zur Landestelle in Curslack
zu fahren. Eine passende Bushaltestelle (Neuengammer Kirche) befand sich exakt
an der Landstelle. Die S-Bahnen waren jetzt
noch voller, die Temperatur in den unklimatisierten Wagen betrug über 40°C, und
natürlich waren sie um bis zu 18 Minuten verspätet (sie fahren eigentlich alle
10 Minuten). Ich fuhr 20 Minuten eher als nötig los und konnte dennoch
den Bus in Bergedorf nur durch Laufen noch erreichen.
In Curslack angekommen wurde es nicht besser: Gewitter,
Sturzregen, große Hagelkörner. Ich quetschte mich unter den Dachvorsprung eines Optikerladens,
wo ich einigermaßen trocken blieb. Ein Empfangsversuch war erfolgreich. Ich
hatte aber – da ich noch immer keinen funktionsfähigen Laptop habe – nur den
Raspberry Pi mit dem Programm Sondefinder. Diese Kombination hatte in letzter
Zeit mehrfach gut funktioniert. Dieses Mal weigerte sich das Programm
allerdings standhaft, die GPS-Koordinaten zu decodieren. Herumspielen mit den
Einstellungen konnte ich auch nicht, weil nach wenigen Minuten der
5-Stunden-Killtimer zuschlug und die Sonde schlagartig verstummte.
Als der Regen etwas nachließ, konnte ich meine Suche im
Kaltsondenstil beginnen. Das Gelände
waren Gärten und Privathäuser. Nach einer Runde konnte ich einen ziemlich
großen Ballonrest sehr hoch in einer Blutbuche hängen sehen. Ich informierte
die Besitzer, und die ließen mich die Sache erkunden. Leider konnte ich vor dem
dunkelgrauen Himmel die Schnur nicht weit verfolgen. Es war aber aufgrund der
Windrichtung klar, dass die Sonde südlich der Blutbuche sein musste,
wahrscheinlich auf dem Nachbargrundstück.
Von der Straße aus war nichts zu sehen, aber der junge
Besitzer des infrage kommenden Hauses lief gerade in seinem Vordergarten herum.
Er verhielt sich sehr positiv dem durchnässten Sondenjäger gegenüber. „Na klar,
das ist ja spannend, das gucken wir uns doch gleich mal an. Kommen Sie einfach
mit“. Als ich mich noch orientierte, meinte er; „Da hängt was im Baum!“. Es
war, surprise surprise, eine RS41, die in ca. 3-4 Meter Höhe über einem
Bauwohnwagen baumelte.
Er wollte gleich eine Leiter holen, aber das wäre zu
viel Aufwand gewesen. Das Ding war leichte Beute für die 10m-Teleskopstange.
Die Schnur war in den Bäumen leider extrem verhakt, so dass wir davon nur wenig
bergen konnten.
Der Besitzer des Grundstücks fand die Sonde ganz
interessant. Auf meine Frage, ob er sie nicht als Andenken behalten wolle,
reagierte er sehr positiv. Ich konnte den Fund dokumentieren und einen
etwas weniger stressigen Heimweg antreten.